welpen & Junghunde

Ratgeber für Hundehalter: Wie junge Hunde sich gesund entwickeln

Die Entwicklung des Welpen

Der Welpe durchläuft in seiner Entwicklung mehrere Phasen, die im Folgenden kurz dargestellt werden.

Die ersten drei Wochen nach der Geburt

In den ersten zwei Wochen nach der Geburt zeigt der blinde und taube Welpe nur genetisch fixierte Verhaltensweisen und nimmt Umweltreize kaum wahr. Er kann aber warm und kalt unterscheiden und Schmerz empfinden. Sein Hunger bringt ihn dazu, eine Zitze zu suchen und zu saugen. Die Fähigkeit, sich koordiniert zu bewegen verbessert sich langsam. Der milde Stress, der durch die Suche nach der Zitze verursacht wird, ist eine wichtige Erfahrung für den Welpen: Welpen, die vom Menschen z.B. zur Zitze gelegt werden oder die Flasche bekommen, tun sich später schwerer, mit Frust umzugehen.

In der dritten Woche öffnen sich Augen- und Ohrenkanäle.

Sozialisierungs- und Prägungsphase – Erfahrungen für eine positive Entwicklung

Ab der vierten Woche beginnt die wichtige Sozialisierungs- und Prägungsphase, die je nach Hunderasse bis zur 16. Woche dauern kann. Der Welpe beginnt nun, mit seiner Umwelt zu interagieren. Er lernt, seine Bewegungen besser zu koordinieren und seine Ausscheidung selbst zu kontrollieren. Die Schlafphasen werden kürzer, der Kontakt unter den Geschwistern und mit der Mutter gewinnt an Qualität. Der Welpe ist in dieser Phase Neuem gegenüber vollkommen offen. Alle Lebewesen und Dinge, die er nun langsam und positiv erfährt, wird er auch später nicht fürchten.

  • Erfahrungen mit der Umwelt: Die Welpen sind in dieser Zeit sehr neugierig und reagieren stark auf Reize aus ihrer Umwelt. Die jetzt gewonnenen Eindrücke prägen das spätere Verhalten des Hundes. Deshalb ist es sehr wichtig, dass der Welpe in dieser Zeit mit verschiedenen Umweltreizen in Kontakt kommt. Alltagsgeräusche sollten ihm vertraut gemacht werden. In dieser Zeit überwiegt die Neugier.
     
  • Beziehungen zu anderen Lebewesen: Der positive Kontakt zu Artgenossen unterschiedlichen Alters, zu anderen Tieren und zu verschiedenen Menschen (Männer, Frauen, Kinder) ist in dieser Zeit sehr wichtig, da sie der soziale Hund als Freunde abspeichert und auch später akzeptieren wird. Macht also der Welpe in dieser Zeit positive Bekanntschaft mit Katzen, wird er in der Regel auch in seinem späteren Leben keine Probleme im Zusammenleben mit ihnen haben.

Zusammenfassend kann man sagen: Je mehr positive Erfahrungen ein Welpe machen kann, desto sicherer und stabiler wird er später gegenüber seiner Umwelt sein. Positiv sind Erfahrungen für ihn aber nur dann, wenn er die Situationen auch bewältigen konnte. So wird er ein gesundes Selbstvertrauen entwickeln und sich später nicht leicht aus der Ruhe bringen lassen und auch neuen Situationen aufgeschlossen begegnen. Eine Reizüberflutung durch – wenn auch gutgemeinte – permanente Besuche verschiedenster Leute und Tiere oder endlose Ausflüge in ein Einkaufszentrum, sind zu viel für den Welpen. Alles sollte schrittweise gesteigert werden, und der Welpe benötigt zwischen den neuen Eindrücken auch genügend Ruhe- und Schlafphasen, um die Eindrücke verarbeiten zu können.

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